Freitag, 29. Mai 2020

Herr Schermützel und eine Verschwörungserzählung

Wespenmenschen - gibts die wirklich?

Herr Schermützel: Guten Morgen, Frau Buhunt! Sie gießen die Rosen?
Frau Bunt: Guten Morgen, Herr Schermützel! Ja, es ist sehr windig, der Boden ist trocken, es regnet zu wenig...
Herr Schermützel: Wem sagen Sie das! Der Wasserspiegel sinkt, irgendwann sitzen wir im See auch auf dem Trockenen, wenn das so weiter geht........Und alles nur wegen der Wespenmenschen!
Frau Bunt: Die Wespenmenschen? Was meinen Sie denn damit?
H.S.: Gedrungene Gestalt, brummelnde Tonlage, einlullender Singsang und unter der Kleidung: schwarz-gelbe Streifen! Sehr unangenehme Wesen, meist unterschätzt!
Frau Bunt (besorgt): Und wo, lieber Herr Schermützel, leben diese Wespenmenschen?
H.S.: Mitten unter uns! Das ist es ja gerade! Unerkannt von den meisten, aber vom Kenner leicht zu identifizieren. Auch an den tiefschwarzen Augen!
F.B.: Herr Schermützel! Sie glauben doch nicht an diese Verschwörungserzählungen?
H.S.: Das sind keine Erzählungen, das ist die Realität! Da sehen Sie mal, wie geschickt die Wespenmenschen das anstellen! SIE, meine Liebe, haben Sie ja auch schon eingelullt!
F.B.: Wie? Meine Weigerung, Ihre Geschichte zu glauben, ist der Beweis für ihre Existenz?
H.S.: Nein, meine Liebe, ICH bin eine Realität! MICH müssen Sie nicht beweisen!
F.B.: Nein, ich meine die Wespenmenschen!
H.S.: Ja, die sind auch Realität!
F.B.:Wieso?
H.S.: Allein Ihre krasse Weigerung, diesem alternativen Faktum ein wenig Aufmerksamkeit schenken zu wollen, das beweist doch schon, dass Sie nicht in der Lage sind, vorurteilsfrei diesen Gedanken einfach mal zu denken!
F.B.: Wieso sollte ich mich denn mit so etwas Absurden wie "Wespenmenschen" überhaupt beschäftigen?
H.S.: Eine Frage der Toleranz! Was haben Sie denn gegen Wespenmenschen? Ich meine- ja- sie sind gefährlich, aber sie sind nun mal auch eine Form der Existenz auf unserem Planeten! Das kann man doch nicht einfach ignorieren!
F.B.: Wo genau sollen sie denn eigentlich leben, ihre Wespenmenschen?
H.S.: So gefallen Sie mir schon besser, liebe Frau Bunt! Tja, also die Wespenmenschen, sie kommen aus der Erde...
F.B.: Aus Nestern?
H.S.: Wie meinen?
F.B.: Na Wespenmenschen - kommen die vielleicht aus Menschenwespennestern? Vielleicht sogar aus so einer Art Plattenbau? Mit schwarz-gelber Fassade? Und spielen alle bei Borussia Dortmund?
H.S.: Nun gleiten Sie mal nicht gleich wieder ab ins Irreale! Wespenmenschen kommen nicht aus Nestern! Das ist doch bekannt!
F.B.: Aha! Woher kommen sie denn dann?
H.S.: Ich komme aus dem Schermützelsee!
F.B.: HERR SCHERMÜTZEL! Ich meine die Wespenmenschen! Woher kommen die Wespenmenschen?
H.S.: Eine sehr gute Frage, Frau Bunt!
F.B.: Also: Woher?
H.S.: Aus Mittelerde!
F.B.: WAS? Das ist doch ein Mythos! Mittelerde ist ein Märchenland! Die gibts doch nicht wirklich!
H.S.:Den gibts doch nicht wirklich?! Sagte der Yeti auch, als er Reinhold Messner im Himalaya traf. Und? Reinhold Messner ist real! Das sehen doch sogar Sie ein, oder!
F.B.: Ja natürlich, das ist auch nicht die Frage! Aber Mittelerde, das ist ein Ort, der ist nicht real, Herr Schermützel!
H.S.: Na schön, vielleicht kommen die Wespenmenschen auch aus Mittelamerika - möglicherweise habe ich mich da auch verhört...
F.B.: WAS? Jetzt ist es aber genug! Sie sind sich also selbst auch nicht sicher...
H.S.: ....oder aus Mittelasien...Geografie war nicht so meine Stärke,...damals...in der Schule für kleine Seeungeheuer und prämagische Wesen.....
F.B.: ...in der WAS? Herr Schermützel...wie soll ich sagen...oder fragen....haben Sie vielleicht Alkohol getrunken?
H.S.: Aber Frau Bunt! Ich bin Antialkoholiker! Wespenmenschen hingegen sind bekannt für ihren immensen Alkoholkonsum!
F.B.: Ach was! Was trinkt denn so ein Wespenmensch im Durchschnitt?
H.S.: Um die 40 bis 50 Liter!
F.B.: WAS?
H.S.: Ja! Unglaublich nicht war?
F.B.: Bier, Wein, Schnaps?
H.S.: Pentyl-, Heptyl- oder Oktylalkohol. Gelegentlich auch mit etwas Benzol angereichert.....
F.B.. Und das holt er sich dann wo?
H.S.: Wer jetzt?
F.B.: Der Wespenmensch!
H.S.: An der Tankstelle!
F.B.: Wespenmenschen trinken BENZIN?
H.S.: Natürlich! Wussten Sie das nicht? Deshalb mischten die Wespenmenschen doch auch mit im Golfkrieg! Letztendlich dreht sich doch immer alles ums Öl......
F.B. (resolut): So, Herr Schermützel, ich muss jetzt wieder mal...machen Sie es gut für heute...und ich glaube, Sie sollten in nächster Zeit nicht so viel Tolkien lesen  - das scheint Ihnen nicht gut zu tun!
H.S.: Ach meine Liebe! Sie haben das doch nicht etwa alles geglaubt? Da habe ich Sie aber mal wieder schön auf den Arm genommen! Nun schauen Sie nicht so! Ich neige eben zum Geschichtenerzählen- wie Sie auch - Sie kennen mich doch!
F.B.: Ach, Herr Schermützel, jetzt bin ich fast erleichtert! Es gibt also gar keine Bezin trinkenden Wespenmenschen aus Mittel-dings-irgendwas?
H.S.: Nein, natürlich nicht! Das wäre ja noch schöner! Benzintrinkende Wespenmenschen, igitt igitt! Die trinken natürlich alle Apfelsaft! Haben Sie in diesem Zusammenhang auch schon die eklatante Verknappung von Apfelsaft in den Supermärkten gehört? Man munkelt bereits von Hamsterkäufen.......hallo, Frau Bunt!......warum geht sie denn jetzt einfach ins Haus?

Dienstag, 26. Mai 2020

Herr Schermützel und das komische Kraut


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Frau Bunt ist irgendwie merkwürdig

Herr Schermützel: Frau Buhunt, sind Sie das da im Garten?
Frau Bunt: Guten Tag, lieber Herr Schermützel, ja wer sollte das denn sonst sein?
Herr Schermützel: na, es könnte ja durchaus auch mein lieber Malerfreund sein, der da Blumen pflanzt...
Frau Bunt: Lieber Herr Schermützel, unser lieber Malerfreund, der malt lieber Blumen, als dass er sie pflanzt!
H.S.:Ach was, das hätte ich ja nicht gedacht. Sie sind also die mit dem grünen Daumen?
F.B.(guckt ihre Daumen an): Nein, nicht unbedingt. Unser Malerfreund hat durchaus öfter grüne Daumen als ich, aber ich pflanze die Pflanzen.
H.S.: Und er malt sie dann?
F.B.: Ja, manchmal. Meistens guckt er sie sich an. Oder er isst sie auf!
H.S.: Die Daumen?
F.B.: Nein! Die Pflanzen!
H.S.: Er isst die Pflanzen auf, die sie pflanzen? Das ist aber nicht nett, ehrlich gesagt!
F.B.: Nein, nein, nur die Essbaren!
H.S.: Da müssen Sie aber ganz schön aufpassen, Frau Bunt! Da ist sicher der Garten manchmal morgens plötzlich kahl....
F.B.: Wieso das denn?
H.S.: Na, wenn unser Malerfreund nachts plötzlich Hunger hat.....?
F.B.: Nein, nein, außerdem isst unser Malerfreund auch nicht unbedingt gerne Grünes...
H.S.: Wie denn jetzt nun: Er isst es nicht, er malt es lieber, dann isst er wieder die Essbaren, und nun isst er plötzlich gar nichts Grünes......finden Sie nicht, dass das etwas wirr klingt, meine Liebe, hmm?
F.B.: Nein, nein, er isst schon auch Grünes, aber eben nicht so gerne, er malt es lieber und dann...
H.S.: Jetzt sagen Sie nicht noch, er isst das gemalte Grüne lieber als das Echte.......?
F.B.: Nein, auch falsch, er isst ....er isst am liebsten FISCH! Jetzt ist es raus!
H.S.: WAS? Glaub ich nicht! Aber wissen Sie was, meine Liebe? Haben Sie heute morgen zufällig etwas von dieser Pflanze hier genascht?
F.B.: Sie meinen die, deren Blätter so aussehen, wie die fünf Finger einer Hand...?
H.S.: Genau die!
F.B.: Nein, nicht dass ich wüsste, wobei....
H.S.: Jaaaaaa?
F.B.: Ich glaube, ich habe vorhin in meinem Laubfeuer etwas davon verbrannt...
H.S.: ...und den Rauch vielleicht eingeatmet?
F.B.: ...vielleicht...versehentlich.......
H.S.: Aha! das erklärt vieles! Lassen Sie das in Zukunft! Das tut Ihnen nicht gut!
F.B.: ...ich verstehe nicht...
H.S.: Genau das meine ich! Sie reden wirr, Sie verstehen gar nichts mehr, sie wirken irgendwie merkwürdig....jetzt denken Sie nicht weiter drüber nach, gehen Sie schön ins Haus, trinken einen Tee- einen HAGEBUTTENTEE!!! Und keine Experimente mehr mit Kräutern, versprechen Sie mir das, Frau Bunt!!!!
F.B.: ...aber wieso... na schön, Sie geben ja sonst doch keine Ruhe...gehe ich eben ins Haus...komisch...ein bisschen schwindelig ist mir schon...
H.S.: Und ich war mir sicher, sie tut soetwas nicht......tja....Künstler...ts ts ts......

Freitag, 15. Mai 2020

Herr Schermützel sieht Gnupfies

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Herr Schermützel sieht Gnupfies

Herr Schermützel: Guten Morgen, Frau Bunt! So früh schon im Vorgarten?
Frau Bunt: Guten Morgen, Herr Schermützel! Na Sie sind ja auch schon unterwegs!
H.S.: Ich genieße diese sehr frühe Zeit. Es ist still, nur die Vögel zwitschern. Manchmal kann man auch ein paar Gnupfies begegnen...
F.B.: Gnupfies? Verwandte von Ihnen?
H.S.: Nein, Gnupfies sind diese Wesen, die uns gelegentlich aus anderen Dimensionen besuchen.
F.B.: WAS? Sie glauben an Außerirdische?
H.S.: Frau Bunt! Das ist doch keine Glaubensfrage!
F.B.: Natürlich nicht! Das ist ein ziemlicher Schwachsinn! Hätte NIE gedacht, dass ein so vernunftbegabtes Seeungeheuer wie Sie, Herr Schermützel, auf diesen Blödsinn hereinfällt....
H.S.: Sehen Sie! Und das ist der beste BEWEIS dafür, dass es SIE gibt!
F.B.: MICH?
H.S.: Nein, Gnupfies!
F.B.: Dass ich es bestreite, ist ein BEWEIS für ihre Existenz?
H.S.: Ja, genau! Denn wenn Sie sich ganz sicher wären, dass es sie NICHT gäbe, dann müssten Sie doch mit mir gar nicht darüber streiten! So siehts nämlich aus!
F.B.: Was ist das denn für eine Logik? Ich muss jetzt also den Gegenbeweis dafür antreten, dass es keine Gnupfies gibt?
H.S.: Sie haben es erfasst, meine Liebe! Und eines kann ich Ihnen jetzt schon sagen: Gnupfies sind sehr sensible Wesen! Beim Zweifel an ihrer Existenz , da sind sie schon mal schnell ziemlich beleidigt! Und dann können sie recht unangenehm herumgnupseln und grumpfeln!
F.B.: Gnupseln und grumpfeln? Das klingt etwas unangenehm....
H.S.: Ist es auch! Man möchte es nicht erleben! Gearde für Sie als Schriftstellerin könnte das fatale Folgen haben!
F.B.: Das klingt jetzt schon etwas beängstigend, Herr Schermützel, was passiert denn beim Gnupseln und Grumpfeln eines Gnupfies?
H.S.: Das kommt im Wesentlichen darauf an, in welchem Gropfstadium das Gnupfie sich gerade befindet!  Ist es noch im Glubmumpfloom, dann lässt sich sein Gnupseln und Grumpfeln leicht bewältigen, aber wehe, es befindet sich bereits im Klabumstrophoompustel- meine Liebe, dann kann ich nur noch raten: Laufen Sie schnell und weit!
F.B.: Aber, mein lieber Herr Schermützel, das klingt ja total schrecklich! Und was bewirkt das bei Kinderbuchautorinnen und Geschichtenerzählerinnen?
H.S.: Das wollen Sie nicht wirklich wissen!
F.B.: Doch will ich!
H.S.: Nein, wollen Sie nicht!
F.B.: Herr Schermützel! Sie können doch nicht darüber entscheiden, was ich wollen will und was nicht?
H.S.: Nein?
F.B.: Nein!
H.S.: Tja dann....Dann werd ich jetzt mal ein bisschen weiter spazieren gehen. Ich werde sie dann einfach von Ihnen grüßen, das ist nie verkehrt!
F.B.: Wen grüßen?
H.S.: Die Gnupfies! Einen schönen Tag noch, Frau Bunt!
F.B.: Hat er mich jetzt tatsächlich in ein Gespräch über die Existenz von Gnupfies verwickelt....ich glaubs nicht....ungeheuerlich....

Dienstag, 21. April 2020

Das Schermützel zu Frau Bunts Gewichtigkeit

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Himbeereis oder Waldspaziergang?

Frau Bunt: Herr Schermützel, gehen wir mal ein Stückchen spazieren?
Herr Schermützel: Aber immer gerne, liebe Frau Bunt! Wo solls denn hingehen?
F.B.: Hach, einfach nur so ein bisschen herumlaufen, kein bestimmtes Ziel...
H.S.: Ich würde das Café Tilia vorschlagen. Es ist zwar momentan geschlossen, aber es hat einen Eis- und Kuchenverkauf...also, kaufen, mitnehmen, gehen....Himbeereis, Sie verstehen?
F.B.: Ach Herr Schermützel, ich würde ja so gerne, aber...
H.S.: Schon wieder im Klintsch mit Ihrer Idealfigur?
F.B.: Sie haben es erfasst!
H.S.: Hört denn das nie auf?
F.B.: Solange ich eine Frau bin, wahrscheinlich nicht.....
H.S.: Dann schlage ich vor, Sie wechseln einfach mal das Geschlecht!
F.B.: Wie bitte?
H.S.: Na wenn Sie so darunter leiden...
F.B.: Herr Schermützel! Ich leide nicht unter meinem Frausein, ich leide unter...
H.S.: Na was?
F.B.: Meinem Gewicht! Jetzt ist es heraus....
H.S.: Aber wozu denn?
F.B.: Die Frage ist falsch!
H.S.: Was? Sie sagen doch immer: Es gibt keine falschen Fragen! Also was jetzt?
F.B.: Ja, Sie haben recht, was ich meine ist, man muss die Frage anders stellen!
H.S.: Wie denn?
F.B.: Sie müssen fragen: Warum leiden Sie unter Ihrem Gewicht?
H.S.: Also: Warum leiden Sie unter Ihrem Gewicht?
F.B.: Weil es zu hoch ist!
H.S.: Sie meinen, Sie kommen an Ihr eigenes Gewicht nicht mehr heran?
F.B.: Hmmmm, so habe ich das noch nicht betrachtet...
H.S.: Mein Rat: Sprechen Sie mit ihm!
F.B.: ?
H.S.: Mit Ihrem Gewicht!
H.S.: Sie sagen doch immer: Man kann über alles reden! Also sprechen Sie mit Ihrem Gewicht!
F.B.: Sie meinen...
H.S.: Ja, genau! Das dürfte Ihnen doch nicht so schwer fallen!
F.B:  Aber wie.....?
H.S.: Frau Bunt! Nur Mut! Sagen Sie Ihrem Gewicht die Meinung- und dann verschwenden Sie keinen müden Gedanken mehr daran! Sie sind ja völlig verwirrt, wenn es um dieses Thema geht! Los, wir üben das jetzt einmal zusammen: Hallo, mein liebes Gewicht, schön, dich zu sehen, aber...
F.B.: Aber Herr Schermützel! Ich kann doch nicht......
H.S.: Sie weichen schon wieder aus, meine Liebe! Los, fangen Sie an: Hallo mein liebes Gewicht....
F.B.: Also gut! Hallo, mein liebes Gewicht, irgendwie haben wir beide ein Problem miteinander....
H.S.: Sehr gut! Weiter!
F.B.: Ich komme nicht mehr hinterher! Du bist einfach zu groß für mich geworden in den letzten Monaten...
H.S.: Nicht nachlassen, das ist gut!
F.B.: Deshalb habe ich entschieden, dass ich mich von einem Teil von dir leider trennen muss! Nimms nicht persönlich, aber es muss leider sein!
H.S.: Fantastisch! Besser hätte ich es auch nicht gekonnt!
F.B.: Leb wohl und lass dich nicht aufhalten! Ich brauche zukünftignur noch zwei Drittel von dir!
H.S.: Sehr schön haben Sie das gemacht! Ich bin stolz auf Sie! Und wissen Sie was? Ich verzichte auf das Himbeereis - aus Solidarität. Belassen wir es bei einem schönen Waldspaziergang. 
Sie sind doch meine Beste!



Sonntag, 19. April 2020

Das Schermützel macht Urlaub im Hotel Bergschlösschen V

www.Schermützel.de




Das Schermützel macht Urlaub
im Hotel Bergschlösschen V
- Ausflug zum Wasserturm-
                                               
„Schnell die Sachen in den Trabbi gepackt, Freunde, wir machen einen Ausflug!“ Das Schermützel trinkt noch rasch einen letzten Schluck Tee, dann springt es auf vom Frühstückstisch. „Au ja, Scherry!“ „Super Idee, Scherry!“ „Hätte von mir sein können!“ „Wo soll´s denn hingehen?“, so rufen die Freunde durcheinander. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau und – Schere hält kurz eine seiner Scheren aus dem Fenster und prüft die Temperatur. „Es  ist warm, Freunde! Wir können die Strickjacken zu Hause lassen!“, kichert er. „Hihi, wir haben doch gar keine Strickjacken, Schere!“ Perle kraust die Stirn. „Glück gehabt, Perle, wir brauchen heute auch keine!“ Schere bleibt dabei. „Ich hol schon mal den Wagen, Freunde!“ Das Schermützel zieht den blauen Trabbi vor die Tür. Das Goldfischglas mit Goldi, Perle und Günter Qualle stellt es auf den Beifahrersitz. „Bitte leg´ doch ein paar Decken unters Glas, damit wir aus dem Fenster gucken können!“, bittet Günter Qualle. Das Schermützel polstert das Goldfischglas mit Kissen und Decken so hoch, dass die Freunde gute Sicht durch die Frontscheibe haben. Schuppes Reiseaquarium stellt das Schermützel auf den Rücksitz. „Ich lenke!“, ruft Schere und setzt sich auf ein großes Kissen, das auf dem Fahrersitz liegt. Das Schermützel befestigt die alte Ankerkette an der Stoßstange, hakt den Anker fest und – los geht´s! Bergab hält es den Trabbi hinten fest, damit er nicht den Berg von der Königstraße hinabbraust. Unten auf dem Marktplatz muss es dann wieder kräftig ziehen, denn an der Hauptstraße geht es wieder bergauf. Wie gut, dass es noch ganz früh am Morgen ist. Alles schläft, und so gelangen die Freunde unbemerkt nach Waldsieversdorf. Die Süßkirschenallee ist sehr steil. Sie führt rechts hinauf zum Wasserturm. Schnaufend und schwitzend zieht das Schermützel den ächzenden Trabbi auf den Berg. „Nicht nachlassen, Scherry!“ „Gleich hast du´s!“ „Du machst das prima!“ „Ich könnte das auch nicht besser!“ „Halte durch, altes Ungeheuer!“ Die Freunde versuchen so gut es geht, das Schermützel bei Laune zu halten. Und tatsächlich:„Geschafft!“
Oben auf dem Berg ragt vor ihnen der strahlend weiße Wasserturm in den tiefblauen Himmel. „Wie kommen wir denn alle nach oben?“ Schuppe im Reiseaquarium guckt besorgt von vorne nach hinten. „Wir machen das in Etappen! Zuerst bringe ich Schuppe im Aquarium nach oben, und dann holen wir das Goldfischglas mit Perle, Goldi und Günter. Also passt schön auf den Trabbi auf inzwischen!“ „Wird gemacht Scherry!“ „Ay, ay Käptn!“ „Klaro, wird erledigt!“, ruft es aus dem Glas. Das Schermützel packt noch ein paar Sachen in den Rucksack. Oben kann es kühl sein. Dann schwingt es den Rucksack mit Schere über die Schulter und balanciert mit einem Arm das Reiseaquarium mit Schuppe über seinem Kopf die steile Treppe zum Wasserturm hinauf. Der Aufstieg ist beschwerlich und dauert….

Währenddessen vertreiben sich die Freunde im Glas die Zeit. „Wollen wir ein Spiel spielen?“ „Gute Idee, Goldi! Vorschläge?“ „Wie wär´s mit Verstecken?“ „Hihi, wo denn? Hier im Glas ist doch gar kein Platz!“ Günter Qualle guckt sich um. „Stimmt!“, bemerkt er dann. „Und Fangen fällt wahrscheinlich auch aus…“ Perle ist betrübt. „Spielen wir etwas mit Sprechen.









Das braucht nicht so viel Platz. Ich fange an: Ich sehe eine Qualle, die du nicht siehst und die ist durchsichtig…“ Goldi guckt in die Runde. „Das ist Günter!“, sagt Perle. „Richtig!“, antwortet Goldi. „Wie bist du so schnell darauf gekommen?“ Günter Qualle schüttelt den Kopf, dass die Tentakeln schwingen. „Also wirklich, Mädels, ich bin doch die einzige Qualle weit und breit!“ „Eben, deshalb war´s ja auch noch nicht so schwierig! Aber jetzt: Ich sehe ein Schermützel und das ist…..!“ „Goldi! Das ist kein Rätsel! Es gibt doch nur ein Schermützel hier und das ist Scherry!“, Perle wird langsam ärgerlich! „Achtung Mädels, Moment mal Ruhe, bitte!“ Günter Qualle guckt etwas besorgt durch die Windschutzscheibe und flüstert:
„Ich sehe ein paar merkwürdige Gestalten, die um unseren Trabbi herumschleichen und…“ „Aber Günter, was ist das denn für ein komisches Rätsel……?“, fragt Goldi. Da wird der Trabbi unsanft hin und her geschaukelt.
„Na wat ham wa denn da? Een Trabbi! Na guck ma!“, ruft es von außen. Die Freunde machen lange Hälse, um besser sehen zu können.
„Und steht janz alleene und verlassen hier rum!“
„Wat meenste, Fronze, brauchen wa den noch in unsa Sammlung?“
„Was ist denn das für eine Sprache?“, flüstert Perle. „Ich verstehe nur Bahnhof!“
„Na guck ma, hat och noch eena sein Aquajum drinne vajessen.
Is och wat drinne. Lecka Aamtessen, Fronze!“ „Wat meenste, Freese, nehm wa den mit? Scheint ja kem zu jehörn!“
„Die können noch nicht sprechen! Die üben noch, Perle!“, flüstert Goldi. Aber Günter Qualle hat verstanden. Und er bemerkt als erster die Gefahr!
„Lasst den Trabbi in Ruhe, der gehört uns. Geht weg hier! Noch ist es nicht zu spät!“, ruft er empört.
„Neee! Kiek ma, ´ne sprechende Qualle, ick glob´s ja nich! Ne Kurjosität! Die verhökern wa an ´n Zirkus!“ Fronze schielt interessiert durch das Seitenfenster auf das Goldfischglas.  
„Und dit Kleenzeug, Freese, ditte packn wa uffn Grill!“
„Beste Idee, Fronze, so machen wa ditte!“ Freese reibt sich die Hände. „Fürn Muschelsalat is ditte zwar n´bisschen wenich, aba der Autodieb freut sich, wa?“
„Nein! Lasst das! Das ist unser Trabbi!“, rufen die Freunde laut, aber die beiden merkwürdigen Gestalten haben die alte Ankerkette gepackt und halten den Trabbi damit hinten fest. Langsam rollt er den Berg hinunter.
„Die verstehen uns nicht!“, ruft Goldi. „Die sprechen eine andere Sprache!“
„Dann müssen wir eben versuchen, in ihrer Sprache zu reden.“ Günter Qualle macht sich so groß, wie eine Qualle nur kann, dann brüllt er:
„Ey, jetze ma Klartext, ihr Nulpen! Sofort kehrt machen, und zwar hoppi galoppi! Oda muss icke erst rüschtüsch böse wern?“

Damit haben die beiden nicht gerechnet!
„Ey Freese, hat die Qualle ebm mit uns jeschümft? Oda hör icke jetze schon weiße Mäuse?“
„Mann, dit heießt: Seh´ icke jetze schon weiße Mäuse! Wat reds ´n du fürn Stuss, Fronze!“
Freese schüttelt den Kopf.
„Ach, der Herr Freese is ´n janz schlauer, ja? Der weeß dit allet wieda ma bessa! Muss wieda ma bisschen klugscheißen, der Herr Freese! Haste ditte inne Aamtschule jelernt?“
 „Ey, Mann, ja, nich so, ja! Nich in so ´n Ton, ja! Hör uff, so mit mia zu redn, Fronze!“
Am Fuße des Berges bleibt Fronze stehen und verschränkt die Arme vor der Brust.
„Kannst ja die Karre ma mit deiner granjosen Intelljenz ziehen! Krichste sicha ´n jewaltjen Schub druff! Nu mach ma!“
„Manno, Fronze, imma gleich beleidicht! Du bist echt n´ Mädchen!“
„Was? Frechheit!“, kreischt Goldi. „Das ist Diskriminierung von Frauen!“ „Müssen wir uns das bieten lassen?“
Auch Perle ist jetzt richtig wütend geworden, und es fängt an, gefährlich im Aquarium zu brodeln.
„Wat is ´n ditte?“ „Kommt aus ´n Aquajum!“ Verunsichert schauen Freese und Fronze auf das Goldfischglas. „Dit brodelt da drinne wie in ´n Suppentopp! Wat machen die ´n da?“ Freese öffnet die Autotür. Beide beugen sich über das Goldfischglas, in dem es inzwischen brodelt und blubbert. „Ey, Freese, hier stimmt wat nich!“
„Haut ab, zum letzten Mal, sonst jibs gleich ´n blauet Wunder, ihr Clowns! Nu glotzt nich so wie die Kühe! Oda habt da wat mit de Ohrn?“
„Die Qualle schnappt üba, Fronze! Los, die schmeißen wa jetze einfach raus! Dit Jequassel hält ja keen vanünftja Dieb aus!“ Freese greift in das Goldfischglas, um Günter Qualle zu packen, aber da hat er nicht mit Günter Qualle gerechnet! Der ist jetzt nämlich richtig böse. Er stützt sich auf den Glasrand und schlingt ein paar seiner Tentakeln um die Hälse der Diebe. Die kreischen und wehren sich, aber eine wütende Qualle ist ganz schön stark! Als die Gesichter der beiden ganz nahe an der Öffnung des Glases sind, gibt Günter das Kommando: „Jetzt Mädels!“ Perle und Goldi haben tief eingeatmet. Sehr tief! Sehr, sehr tief!!!! Booaaaaah und BRRRUUUUUUUMMMMMMMMMS!
Mit einem gewaltigen Getöse entweicht eine große, stinkende Gaswolke dem Wasser!
„IIIIIIIIIIIEEEEEEHH!!! Die Muschel hat jerülpst!“„BÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄHHHH! Und der Goldfisch hat jefurzt!“, schreien die Banditen.
„Hoho Goldi, das war Klasse!“ Perle nickt anerkennend. „Ich wusste gar nicht, dass du das kannst!“ „Tja, Not macht erfinderisch! Soll ich noch mal?“, zwinkert Goldi Perle zu.
„Neeeeeeeeeeeeeeee, bitte nich nochmaaaaa!“, brüllen die Autodiebe, die immer noch von Günter Qualle gefesselt mit dem Gesicht über dem Goldfischglas hängen. „Ich hol´ schon mal Luft, Freunde!“, sagt Goldi und bläht ihren Bauch so dick auf, wie sie nur kann. „Neeee, neee, neee, mir wird schlecht!“ „Kotzen is nich, ihr Nulpen, ick lass jetze los, und wenn ihr nich in 3 Sekun in Australjen seid, dann jibs gewaltich Stress, ham wa uns  da verstan´n?“
„Ja, ja, Meester, is jebont, wa haun jetze ab, jeordneter Rückzuch, keen Probleem! Jetze echt ma!“
„Und wagt´s  janich, zurückzukomm´, ick kriech euch, ejal wo!“
„Neee, neee, Banditenehrnwort, echt jetze ma!“       
Günter Qualle löst die Tentakeln, aber es ist zu spät, Goldi hat bereits zu viel Luft im Bauch und die muss nun einfach raus! „Brrruuuuuuuuummmmmms!“, kommt es noch einmal laut aus dem Glas. Der Trabbi wackelt. „IIIIIEEEEEEHHH, dit müffelt so voll eklisch nach Joldfischfurz, wat hat n´ dit Viech nur jefressen?“ Freese hält sich die Nase zu.
„Mann is mir schlecht, ich glob, ick muss gleich k…….!“, kann Fronze noch murmeln, dann dreht er sich an den Straßenrand und ko….. mitten auf den Bürgersteig!
„Ja was machen Sie denn da?“ Unbemerkt von allen ist ein Polizeiauto herangefahren. Polizeioberwachtmeister Schreiber und Polizeioberwachtmeisterin Zack steigen aus. „Och, wir warn nur  n´bisschen mit unsan Auto spaziean. Und mit unsan Aquajum ufn Sitz, wa?“, nuschelt Freese. Fronze hat sich ein wenig erholt.
„Ach, und was machen Sie da mit der Ankerkette? Sieht ja fast so aus, als wollten Sie das Fahrzeug stehlen!“ Frau Zack ist misstrauisch geworden.
„Nö, nö, wir führn dit nur ´n bisschen aus. So ´n Trabbi will ja och ma raus, wa?“
„Soso, und damit er Ihnen nicht wegläuft, da haben Sie ihn einfach an die Leine gelegt, ja?“ Herr Schreiber schüttelt den Kopf. „Autopapiere haben Sie zufällig auch nicht dabei, nehme ich an?“ Herr Schreiber schaut die beiden an.
„Neee, neee, Herr Wachtmeester, also jut. Nu nochma anders. Dit is nämlisch so, wia sind hia de Opfa!“ „Ach ja?“ Frau Oberwachtmeisterin Zack rückt sich die Mütze zurecht.
„Da sind wir jetzt aber gespannt! Erzählen Sie mal!“
„Also, ja, dit is janich unsa Trabbi, also: Wa jehn so dranne vorbei, da brüllt uns die Qualle da drinne an!“
„Was Sie nicht sagen! Also die Qualle hat sie angebrüllt?“ Ruhig wiederholt Frau Zack die Sätze von Fronze und wirft Herrn Schneider einen Blick zu. Herr Schneider hat verstanden, geht zum Polizeiwagen zurück und spricht in sein Funkgerät. „Ja jenau und zwa janz frech! Mitten ausn Aquajum raus hat die uns beschümft!“ Frau Zack verzieht keine Miene und nickt. „Die Qualle hat Sie also beschimpft, aha. Wie Quallen das eben so tun…!“
„Jenau! Und denn ham wa uns üba dit Aquajum jebeucht. Und denn hat dit Viech uns mit de Tentakeln jefesselt!“ „Aha, die Qualle hat Sie also mit ihren Tentakeln gefesselt. Langsam, meine Herren, ich schreibe das mal eben mit!“ Frau Zack hat ihren Notizblock gezückt.
„Jenau! Und als wa mit de Köppe drüber warn, da hat denn de Muschel jerülpst und der Joldfisch jefurzt. Aber vollet Rohr!“
„Soso, gerülpst und gefurzt also!“ Frau Zack hebt die Augebraue und notiert das Gesagte. „Und dit hat mördrisch jestunkn, aba wa konntn ja nich weg! Dit war voll jemein, Frau Wachtmeister! Jetze ham wa bestümmt ne Jasvajiftung!“ Inzwischen hat sich ein Krankenwagen genähert. „Gasvergiftung, aha. Ja, meine Herren, dann wollen wir Sie vielleicht erst einmal genauer untersuchen lassen. Das kann ja sehr gefährlich sein für die Gesundheit. So eine Vergiftung durch Muschelrülpser und Goldfischfurze!“ Frau Zack hilft den Krankenpflegern die beiden überraschten Diebe in den Krankenwagen zu transportieren.
„Nehmen Sie bitte gleich einmal dieses Beruhigungsmittel hier ein, und dann fahren wir in die Klinik! Da wird man Ihnen helfen können!“ Der nette Krankenpfleger begleitet die beiden verblüfften Autodiebe in den Krankenwagen.
„Wenn Sie wieder gesund sind, dann melden Sie sich bitte bei uns auf der Wache in Rehfelde!“, sagt Frau Zack. „Und falls Sie es vergessen sollten, dann holen wir Sie gerne auch persönlich ab, meine Herren!“, ergänzt Herr Schneider.
Als der Krankenwagen mit den überrumpelten Dieben weggefahren ist, sehen sich die beiden Polizisten den Trabbi nochmals genauer an. „Der Wagen ist ein Liebhaberstück!“ Frau Zack nickt anerkennend. „Ist gut gepflegt, aber wenn Sie mich fragen, Herr Schreiber, dann hat er keinen Motor!“ Polizeioberwachtmeisterin Zack wirft einen Blick unter die Motorhaube.
„Tatsächlich! Ja, wie mag er dann nur fahren?“ „Das Rätsel lösen wir heute nicht mehr, Frau Zack,….Moment mal, schauen Sie mal, steht da oben auf dem Wasserturm möglicherweise ein großes grünes Seeungeheuer?“
Aber husch, so schnell es aufgetaucht ist, ist es auch schon wieder verschwunden! Das Schermützel hat die letzten Minuten das Geschehen vom Wasserturm aus beobachtet. Schnell duckt es sich jetzt, um nicht gesehen zu werden.
„Herr Schneider, wenn Sie mir jetzt noch etwas von sprechenden Quallen erzählen wollen, dann mache ich mir Sorgen!“ Frau Zack guckt ihren Kollegen genau an. „Nein, nein, Frau Zack, das ist wohl nur die Sonne. Die ist heute wirklich sehr hell!“ Herr Polizeioberwachtmeister Schreiber will seine Kollegin nicht weiter beunruhigen. „Herr Schreiber, wir machen Folgendes: Wir informieren Herrn Talberger von der MOZ. Er möge bitte eine Zeitungsnotiz über diesen herrenlosen Trabbi schreiben. Dann kann der Besitzer ihn sich abholen!“ „Gute Idee, Frau Zack! So machen wir das! Ich funke ihn gleich mal an!“ „Tja, und was machen wir mit euch nun?“ Frau Zack blickt auf das Aquarium auf dem Beifahrersitz. Freundlich lächeln die drei sie aus dem Wasser an. „Nette Tiere!“, denkt Frau Zack. Da kommt ein großer, dicker Mann in einem langen Regenmantel, grünen Strümpfen, einem Hut und mit Sonnenbrille die Süßkirschenallee entlangspaziert. „Haaach! Da ist er ja, mein Trabbi!“, ruft er. „Wie gut, dass Sie ihn gefunden haben, Frau Polizeioberwachtmeisterin Zack.
„Kennen wir uns?“, fragt Frau Zack etwas misstrauisch. „Aber ich bitte Sie, Sie und Herrn Polizeioberwachtmeister Schneider kennt doch jedes Seeungeh…, äh, ich meine, kennt doch jeder Mensch hier in der Märkischen Schweiz! Sie fangen doch die Autodiebe, Bootsräuber und Hoteleinbrecher!“ Frau Zack nickt. „In der Tat! Da haben Sie recht! Und Sie sind Herr….?“ „Schermützel, Frau Zack, mein Name ist Schermützel!“, sagt das Schermützel und reicht ein etwas feuchtes Stück Papier. „Und hier sind meine Autopapiere und die Besitzurkunde für mein Aquarium.“ Frau Zack nimmt die Papiere entgegen. „Die sind Ihnen wohl in den Schermützelsee gefallen!“, sagt Frau Zack und begutachtet die Dokumente.
„Ja, leider, das stimmt. Es ließ sich nicht vermeiden!“, sagt das Schermützel freundlich.
„Und wenn Sie jetzt nichts dagegen haben, dann gehen wir noch ein wenig spazieren, mein Trabbi, mein Aquarium und ich!“, sagt das Schermützel, nimmt der verblüfften Frau Zack die Papiere aus der Hand, winkt Herrn Schneider noch einmal zu und zieht mit dem Trabbi an der Ankerkette fort den Berg hinauf.
„Frau Zack, wenn Sie mich fragen, dann sollten für heute den Dienst beenden und einfach vergessen, was wir hier gerade erlebt haben!“, schlägt Herr Polizeioberwachtmeister Schneider vor. „Eine gute Idee, Herr Schneider!“, erwidert Frau Polizeioberwachtmeisterin Zack. „Denn das glaubt uns sowieso kein Mensch!“
Oben vom Wasserturm aus sehen die Freunde das Polizeiauto Richtung Rehfelde davon fahren. „Ist das nicht ein herrlicher Blick von hier oben?“ Goldi ist begeistert. „Ich kann bis nach Buckow sehen!“, jubelt Perle. „Ich sehe Bollersdorf!“ ruft Schuppe. „Ich sehe den Großen Däbersee, wie der funkelt!“, schreit Schere. „Unsere Heimat!“, sagt das Schermützel, „guckt nur mal, wie schön die ist!“. Und wenn man ganz genau hinschaut, dann kann man eine kleine Träne in seinem linken Auge entdecken.
„Und wisst Ihr, was ich noch sehe, Freunde?“ Nun sind alle gespannt. „Auf dem Tisch im Frühstücksraum in unserem Hotel Bergschlösschen, da steht eine riesengroße Schüssel mit lecker dampfender Entengrütze, ein feiner Algensalat und knusprig geröstete Wasserlinsen, was meint ihr dazu?“ „Kommt, fahren wir jetzt schnell nach Hause!“ „Ja, ich hab Hunger!“ „Ich auch!“ „Mir knurrt schon der Magen!“, ruft Perle. Goldi und Günter Qualle rücken ängstlich ab von ihr. „Perle, du wirst doch nicht schon wieder rülp….?“ Aber Perle lacht. „Nein, keine Angst, Freunde, ich hab alles unter Kontrolle! Gerülpst wird ab jetzt nur noch bei Gefahr!“

Am nächsten Morgen kann man in der MOZ folgenden Artikel lesen:

Neues aus aller Welt. Waldsieversdorf.
Zwei psychisch Kranke in Klinik eingeliefert. Die beiden verwirrten Männer versuchten offenbar im Drogenrausch ein motorloses Auto mittels einer Ankerkette zu stehlen. Sie wurden von der hiesigen Polizei dingfest gemacht und ließen sich widerstandslos in die Klinik bringen. „Die Wahnvorstellungen der beiden Patienten sind hartnäckig, und die Behandlung wird dauern!“, so der Chef der psychiatrischen Abteilung. „Ein tragischer Fall! Sie reden weiterhin ununterbrochen von gewalttätigen Quallen, rülpsenden Muscheln und furzenden Goldfischen!“ Bis zur Genesung werden die polizeilichen Ermittlungen eingefroren. Der Chefarzt der Psychiatrie schlägt eine Konfrontationstherapie vor. Die beiden Kranken sollen nun stundenweise das Aquarium der Klinik säubern. „Wir sind doch nicht lebensmüde!“ Mit diesen Worten haben sie sich allerdings bisher strikt geweigert. Wir halten Sie weiter auf dem Laufenden.                                 
Tamos Talberger, Reporter der MOZ

„Eins musst du uns noch verraten, Günter!“ Perle hat sich an Günter herangemuschelt.  Am Abendbrotstisch im Hotel Bergschlösschen knuspern zum Schluss alle noch gemütlich von den gerösteten Wasserlinsen. „Wo hast du diese Fremdsprache gelernt?“ Alle sind gespannt auf Günters Antwort. „Das ist keine Fremdsprache, das ist eine Mundart. Die Banditen haben „berlinert“!“ Schuppe fragt: „Und wo hast du das „Berlinern“ gelernt?“ „Das war während meiner Ausbildung als Musiker! Ich studierte drei Jahre lang Märkisch Bouzouki bei der Band Grünpflanzenland im Berliner Aquarium!“ „Ach, und die Musiker sprachen diese Mundart?“, fragt Schere. „Nein, aber die Besucher des Aquariums. Die quasselten diese Sprache, und da habe ich sie gelernt. Aba nu kann ick se, könnta globm!“, sagt Günter Qualle und alle müssen lachen. „Aber danach bist du wieder zurück nach Buckow gekommen!“, stellt das Schermützel fest. „Ja, ich bin am liebsten hier in Buckow und bei euch, es gibt nichts Schöneres für eine Qualle. Passt auf, ich bringe euch ein Berliner Lied bei, Freunde,…..Es wurde noch ein lustiger Abend im Bergschlösschen, und später gesellten sich auch noch Bernd und Bella dazu.
    Bolle reiste jüngst zu Pfingsten,
   nach Pankow war sein Ziel,
   da verlor er seinen Jüngsten,
   janz plötzlich im Jewühl……….. und alle weiteren 20 Strophen schallten durch die Nacht!

Samstag, 18. April 2020

Herr Schermützel berät bei der Gartenarbeit

www.schermützel.de

Gartenarbeit

Herr Schermützel: Frau Bunt, finden Sie nicht, dass es an der Zeit wäre, ein wenig Unkraut zu zupfen? Ihre Rosen kann man ja unter dem ganzen Gekröse gar nicht mehr sehen...
Frau Bunt: Lieber Herr Schermützel, das ist kein Unkraut, das ist Wildkraut. Und ja, manches davon sollte in der Tat weg.... Wie machen Sie denn das im Seerosengarten vor der Seegrashütte? Rupfen und zupfen Sie da auch?
H.S.: Naja, nicht so wirklich und nicht einfach so......
F.B.: Ach, Sie lassen einfach wachsen? Na, die armen Seerosen!
H.S.: Nein, nein, wir hegen und pflegen unseren Wassergarten, sonst würden die Seerosen ja gar nicht so schön blühen!
F.B.: Und wie machen Sie das?
H.S.: Beschallung!
F.B.: ????????????????????
H.S.: Wir beschallen den Garten!! Haben Sie davon noch nie etwas gehört?
F.B.: Noch nie!
H.S.: Tja, da sehen Sie´s! Und ohne mich hätten Sie nie davon erfahren!
F.B.: Also, Sie machen Krach und dann packt das Wildkraut seine Koffer und verlässt den Garten?
H.S.: Lustige Idee! Aber leider - falsch! Wir setzen uns vor die Hütte und dann gibt´s Märkusch Folk - vom Feinsten!
F.B.: Ach, und das mögen die Wildkräuter nicht?
H.S.: Das wissen wir nicht so genau, sie haben sich bisherdazu nicht geäußert...
F.B.: Herr, Schermützel, wozu dann die Beschallung?
H.S.: Die Seerosen mögen es und wir auch; wir kommen dann in richtig gute Stimmung!
F.B.: Jaja, alles schön und gut! Aber die Wildkräuter?
H.S.: Tja, gut dass Sie das ansprechen, die sind dann auch da!
F.B.: Aber was soll das ganze dann?
H.S.: Es macht gute Stimmung!
F.B.: Das habe ich verstanden! Aber davon gehen die Wildkräuter doch nicht weg!
H.S.: Nein, natürlich nicht!
F.B.: Also?
H.S.: Wenn wir uns dann so richtig gut eingegrooved haben und so richtig guter Stimmung sind denn...
F.B.: ...dann.....?
H.S.: ...dann rupfen wir sie schnell aus!
F.B.: Das ist doch...also wirklich...Herr Schermützel... ich habe da noch eine sehr wichtige Verabredung mit meiner Waschmaschine....Sie entschuldigen mich .....
H.S.: Also Tiefenentspannung sieht anders aus!

Dienstag, 14. April 2020

Das Schermützel, Frau Bunt und der Eiermagen

www.schermützel.de

Das Schermützel und der Eiermagen

Frau Bunt: Herr Schermützel, was machen Sie denn da?
Herr Schermützel: Ich esse Eier!
Frau Bunt: Ja, ja, das sehe ich! Aber warum denn gleich 20 Stück?
Herr Schermützel: Das sind alles Geschenke von Freunden. Zu Ostern!
F.B.: Aber die müssen Sie doch nicht alle auf einmal aufessen, das gibt doch Magenschmerzen!
H.S.: Nein!
F.B.: Nein?
H.S.: Nein! Ein Seeungeheuermagen ist nicht so empfindlich! Und außerdem haben wir viele!
F.B.: Viele was?
H.S.: Mägen!
F.B.: Sie meinen, Sie haben mehr als nur einen Magen?
H.S.: Genau!
F.B.: Erstaunlich! Wie viele sind es denn genau?
H.S.: Lassen Sie mich überlegen...also da wäre der Wasserlinsenmagen, der Entengrützenmagen, der Himbeereismagen, der Erdbeereismagen, der Schokoeismagen, der...
F.B.: Der Eiermagen!
H.S.: Sehr richtig, der Eiermagen, dann der Erdnussmagen, der Haselnussmagen, der Walnusmagen, der Erdbeermagen, der Blaubeermagen, der Brombeermagen, Johannisbeermagen, der Stachelbeermagen, der Apfelmagen, der Birnenmagen, der............aber Frau Buhunt! Wo wollen Sie denn hin....? Weg isse!